Einfach ein paar Farben aussuchen und willkürlich ein Logo zusammenbasteln? So einfach ist das mit der Markenidentität nicht. Um eine Identität zu schaffen, die deine Marke wirklich widerspiegelt, bedarf es eines etwas strategischeren Ansatzes. 


Zugegeben, der Umgang mit der eigenen Markenidentität kann ein wenig einschüchternd sein. Was sollte sie beinhalten? Wie beginnen? Wer muss einbezogen werden?


Aber keine Sorge. Mit der richtigen Herangehensweise lässt sich der Prozess erfolgreich gestalten. 



__________________________________________________________________________________________________________


Das Wichtigste zuerst:


Eine starke Markenidentität erfordert strategische Überlegungen und ein tiefes Verständnis für die eigene Markenpersönlichkeit.


Die Auswahl und Gestaltung von visuellen Elementen wie Logo, Farbpalette und Schriftsprache sind wichtige Schritte im Aufbau einer Markenidentität.


Eine konsistente Umsetzung und klare visuelle Ausrichtung sind entscheidend, um die Markenbotschaft effektiv zu kommunizieren.


Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind ebenfalls wichtig. Nur so ist deine Marke unterschiedlichen Anforderungen und Entwicklungen gewachsen und kann langfristige Erfolge gewährleisten.


__________________________________________________________________________________________________________

Ist es dein Logo? Deine Farbpalette? Dein Grafikstil? Es ist all das - und noch viel mehr.


Eine Markenidentität ist die Gesamtheit dessen, wie eine Marke aussieht, sich anfühlt und mit den Menschen spricht.

 

Wenn von Markenidentität (oder Brand Identity) die Rede ist, beziehen sich die meisten Menschen auf die visuelle Identität einer Marke. Zum Markenmanagement gehört jedoch noch einiges mehr. Der Einfachheit halber konzentrieren wir uns für den Anfang auf die visuellen Aspekte deiner Marke.

Wenn du eine Markenidentität entwickelst, baust du im Grunde einen Werkzeugkasten mit visuellen Elementen auf. Ziel ist eine effektive Kommunikation. Das kann sehr grundlegend oder auch sehr umfassend sein - das hängt ganz von den Bedürfnissen deiner Marke ab.


Unabhängig davon benötigt jede Marke eine grundlegende Markenpersönlichkeit, die sich aus drei Kernelementen zusammensetzt:


Logo, Farbpalette und Typografie (Schriftbild)


Wenn du eine größere Vielfalt an Inhalten erstellst, kannst du auch zusätzliche Elemente entwickeln, um deine Marke in verschiedenen Medien auszudrücken, z.B.:


Fotografie, Illustrationen, Piktogramme und Grafiken


Die gute Nachricht ist, dass du nicht alles auf einmal entwerfen musst. Du weißt noch nicht, welche Anforderungen deine Marke in Zukunft haben wird? Dann beginne einfach mit dem grundlegenden Logo, den Farben und der Typografie. Weitere Elemente kannst du bei Bedarf hinzufügen.

Eine Markenidentität auf dem Papier zu haben bedeutet nicht automatisch, dass diese effektiv ist. Selbst wenn du alle notwendigen (visuellen) Elemente entworfen hast, kann es sein, dass dir das nicht hilft, deine langfristigen Ziele zu erreichen.


Eine starke Markenidentität muss für alle funktionieren, sowohl für dein internes Team (z.B. Markenbotschafter, Content-Ersteller) als auch für die Menschen, die mit ihr interagieren (z.B. Kunden).


Eine starke Markenidentität erfordert vor allem Folgendes:


Unterscheidungskraft: Sie hebt sich von der Konkurrenz ab und zieht die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich.


Einprägsamkeit: Sie hat eine visuelle Wirkung. (Nimm zum Beispiel die Marken Apple oder Mercedes-Benz: Deren Logos sind so einprägsam, dass sie auf ihren Produkten nur das Logo und nicht ihren Namen verwenden müssen).


Skalierbarkeit: Deine Markenidentität kann mit deinem Unternehmen wachsen und sich weiterentwickeln.


Flexibilität: Deine Markenidentität kann in vielen verschiedenen Anwendungen (Web, Print usw.) verwendet werden.


Stimmigkeit: Jedes Element ergänzt das andere.


Benutzerfreundlichkeit: Deine Markenidentität ist für intuitiv und übersichtlich.


Um diesen Prozess zu begleiten, bietet sich auch an, mit einer Branding-Agentur zusammenzuarbeiten.

Bevor du mit den folgenden Schritten beginnst, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass der visuelle Aspekt deiner Markenidentität nicht das Erste ist, worauf du dich beim Aufbau einer Marke konzentrieren solltest. Dieser Schritt ist erst der Letzte. Eine Marke ist wie ein Haus; sie sollte auf einem soliden Fundament errichtet werden.


1. Finde den Kern deiner Marke.


Um eine Markenstrategie zu entwickeln, musst du wissen, wer du bist: Was ist deine Persönlichkeit? Was ist dir wichtig? Was machst du? Wie sprichst du darüber? Das sind die Kernelemente deiner Marke, die deine visuelle Identität kommunizieren wird.


Bevor du mit dem Branding-Prozess fortfährst, solltest du dir über die folgenden Aspekte im Klaren sein:


Markenkern: Dieser ist ein Ausdruck der Kernprinzipien deiner Marke (insbesondere dein Zweck, deine Vision, deine Mission und deine Werte).


Markenname: Wenn du es noch nicht getan hast, finde heraus, wie du den richtigen Namen wählst. Hinweis: Du kannst kein Logo ohne Namen entwerfen.


Markenpositionierung: Das ist deine Stimme, dein Ton, deine Persönlichkeit.


Markenbotschaft: Dabei handelt es sich um deinen Slogan, dein Wertversprechen und deine Botschaften. Nur so kannst du sicherstellen, dass deine visuelle Identität die richtige Geschichte erzählt.


2. Achte auf deine Konkurrenz.


Beim Aufbau einer Markenidentität geht es vor allem um eines: sich von der Masse abzuheben. Deine Marke muss sichtbar, relevant und einzigartig sein. Deshalb ist es wichtig, nicht nur zu verstehen, wer deine Wettbewerber sind. Du musst auch wissen, wie deine Marke in Bezug auf deren visuelle Präsentation im Vergleich abschneidet.


Ein Beispiel für innovatives Brand Identity Design ist die Marke Loop, die mit ihrem originellen Ansatz für Ohrstöpsel für Aufsehen gesorgt hat. Im Mittelpunkt der Markenidentität von Loop steht das Bestreben, Funktionalität mit Stil zu verbinden.


Dabei hebt sich Loop vor allem durch den Blick auf schlankes Design und moderne Ästhetik von seinen Mitbewerbern ab. Mit diesem Fokus auf Design hebt sich Loop von einem Markt ab, auf dem Stil oft zugunsten von Funktionalität vernachlässigt wird.


3. Visuelle Orientierung


Was ein gutes Design ausmacht, kann sehr subjektiv sein. Farben, die für die eine Person Macht und Stärke vermitteln, können für eine andere Person etwas ganz anderes bedeuten. Selbst das Vokabular, mit dem du deine Marke beschreibst, kann unterschiedlich interpretiert werden.


Jetzt ist es an der Zeit, eine klare Vision für deine Markenidentität zu finden. Dazu sollten du und dein Team sich einige Fragen stellen:


Welche Schlüsseleigenschaften deiner Marke möchtest du durch deine visuellen Elemente ausdrücken?


Welche Art von visuellen Elementen vermittelt diese Eigenschaften?


Was sollen (potenzielle) Kunden fühlen, wenn sie deine Marke sehen?


4. Erstellung eines Brand Identity Toolkits


Ein Markenkit (eng.: brand kit), manchmal auch Brand Identity Kit genannt, ist eine Ressource, die die Markenregeln und ihre Anwendung enthält. Ziel ist es, die Markenkonsistenz über verschiedene Kanäle hinweg zu gewährleisten. Es sollte die wichtigsten visuellen Mittel und Informationen enthalten, wie z. B. die Positionierung von Logos, ihre Verwendung, Farbpaletten, Schriftarten und andere visuelle Merkmale.


5. Entwurf des Logos


Eine Markenidentität ist ein komplexes Designsystem. Jedes Element beeinflusst die anderen, aber dein Logo ist der Anfang. Ein starkes Logo zeigt, wer du bist und wo du hingehörst.


6. Auswahl der Farbpalette


Sobald du ein solides Logo hast, kannst du deine Farbpalette erkunden. 


Eine gute Farbpalette ist übersichtlich und flexibel und bietet genug Auswahl, um kreativ zu sein, aber nicht genug, um zu überwältigen. Dazu gehören:


1 Hauptfarbe


2 Primärfarben


3-5 ergänzende Farben


2 Akzentfarben


7. Auswahl der Schriftsprache


Jedes Element deiner Marke sollte zusammenpassen. Das gilt besonders für die Schriftart, die zum Logo passen sollte.


8. Gestaltung zusätzlicher Elemente


Jede Marke hat unterschiedliche Anforderungen. Wenn du mit verschiedenen Inhalten arbeiten möchtest, solltest du das in deine Brand Identity mit einbeziehen. Bei diesen Inhalten kann es sich um Fotografie, Illustrationen, Ikonografie oder Datenvisualisierungen handeln.


Die final entstandenen Gestaltungsrichtlinien kannst du in einem Brand Style Guide zusammenfassen. Dieser sollte alle oben beschriebenen Schlüsselelemente beinhalten, um die Konsistenz deiner Marke über alle Kanäle hinweg zu gewährleisten.

Der Aufbau einer starken Markenidentität erfordert strategische Überlegungen, sorgfältige Planung und ein tiefes Verständnis der Markenpersönlichkeit. Dazu gehört nicht nur der Entwurf eines Logos und einer Farbpalette, sondern auch die Auswahl geeigneter Schriftarten und die Entwicklung zusätzlicher Elemente.


Eine klare visuelle Ausrichtung und eine konsequente Umsetzung sind entscheidend, um die Markenbotschaft effektiv zu kommunizieren und langfristig erfolgreich zu sein.

1 Like
0